Strom spielt in einer dekarbonisierten Energieversorgung eine zentrale Rolle. Anstelle fossiler Brenn- und Treibstoffe wird Strom zum zentralen Energieträger für Wärmeerzeugung, Mobilität und die Erzeugung von Wasserstoff. Mit einer ersten ad-hoc-Abschätzung untersuchte ein Prognos-Team, wie sich der Bruttostromverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2030 unter der Prämisse des verschärften Treibhausgasreduktionsziels entwickelt. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier stellte am 13. Juli 2021 die ersten Berechnungen aus dem Szenario vor, das sein Haus bei dem Forschungsteam von Prognos in Auftrag gegeben hat. Es berücksichtigt das verschärfte Treibhausgasreduktionsziel der Bundesregierung nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes. Kooperationspartner des Projektes sind die Institute Fraunhofer ISI und das Öko-Institut e.V. «Das Szenario zeigt, wie hoch der Stromverbrauch sein dürfte, wenn die neuen Klimaziele erreicht werden sollen. Frühere Szenarien von Prognos im Auftrag des BMWi haben dies nicht berücksichtigt, sondern die Umsetzung weniger ambitionierter Ziele und Instrumente abgebildet», sagt Projektleiter Dr. Andreas Kemmler. Die Reduktion der Treibhausgase um 65 Prozent gegenüber 1990 dürfte laut der Abschätzung mit einem Anstieg des Bruttostromverbrauchs auf 645-665 TWh verbunden sein. Verbrauchssteigernd wirken insbesondere die Elektromobilität, elektrische Wärmepumpen und die Wasserstoffproduktion. Gedämpft wird der Anstieg durch Effizienz, Struktureffekte und den verringerten Kraftwerkseigenverbrauch. Prognos AG Prognos AG Grundlagen für die veröffentlichte Abschätzung bilden das Szenario Klimaneutrales Deutschland, aktuelle Einschätzungen zur Entwicklung neuer Großverbraucher (u. a. Batteriefabriken, Rechenzentren) sowie die Zielarchitektur des revidierten Klimaschutzgesetzes der Bundesregierung. Die ausführliche Neuberechnung des Stromverbrauchs im Rahmen des Projekts soll im Herbst 2021 vorliegen. Zum Weiterlesen: Interview zum Stromnnetzausbau mit Marco Wünsch in der WirtschaftsWoche Lesen Sie hier mehr über die Funktion von Szenarien und Prognosen. Haben Sie Fragen? Ihr Kontakt bei Prognos Dr. Andreas Kemmler Prinzipal Profil ansehen Über Prognos Wir geben Orientierung. Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert. Mehr erfahren