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Sozioökonomische
Szenarien
für die Schweiz

Auftraggeber

Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL)

Jahr

laufend

Partner

INFRAS, Zoï Environment Network


Die Entscheidungen darüber, wie gravierend der Klimawandel unsere Welt verändern wird, treffen wir bereits heute. Aber welche Annahmen über die Zukunft legen wir dabei zugrunde? Prognos wird gemeinsam mit anderen Institutionen für die Schweiz untersuchen, wie sich verschiedene sozioökonomische Entwicklungspfade auf die Treibhausgasemissionen bis 2100 auswirken. Die Projektleitung hat die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) inne.

Wie sieht die Schweiz der Zukunft aus?

Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben gezeigt, wie sehr der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase auch von gesellschaftlichen Einflussfaktoren abhängt – die auf den ersten Blick gar nichts mit Energie zu tun haben. Die Modellierung verschiedener sozialer, politischer und wirtschaftlicher Entwicklungsrichtungen kann der Politik deshalb dabei helfen, Risiken zu erkennen und langfristige strategische Entscheidungen zu treffen.

Im Rahmen des Programms „Impacts“ des National Centre for Climate Services (NCCS) der Schweiz entwickelt die WSL deshalb fünf sozioökonomische Szenarien, wie die Schweiz bis zum Jahr 2100 aussehen könnte. Die Szenarien werden konzeptionell in Anlehnung an die europäischen Shared Socioeconomic Pathways (SSP) erarbeitet.

Prognos berechnet darauf aufbauend gemeinsam mit INFRAS die Treibhausgasemissionen. Dabei berücksichtigen wir die Emissionen

  • der Energiebereitstellung und -nutzung
  • der Landwirtschaft
  • des Abfallsektors

Außerdem untersuchen wir die Auswirkungen auf die Landnutzung und schätzen die Wirkung unterschiedlicher wirtschafts- und umweltpolitischer Entscheidungen ab. Bei der Kommunikation der Ergebnisse unterstützt uns Zoï Environment Network. 

Modellierungen als Basis politischer Entscheidungen

Dem Projekt liegen folgende sozioökonomische Entwicklungspfade (SSP) zugrunde, die von der WSL für die Schweiz ausdifferenziert werden:

  1. Im nachhaltigen Szenario werden globale Gemeinschaftsgüter bewahrt, die Grenzen der Natur respektiert. Statt Wirtschaftswachstum steht zunehmend das menschliche Wohlbefinden im Fokus. Einkommensungleichheiten zwischen den Staaten und innerhalb der Staaten gehen zurück.
  2. Im zweiten Szenario gehen die Einkommensentwicklungen einzelner Länder weit auseinander. Staaten arbeiten zwar zusammen, die Kooperation stagniert jedoch. Das globale Bevölkerungswachstum ist moderat und schwächt sich in der zweiten Jahrhunderthälfte ab. Umweltsysteme verschlechtern sich.
  3. Das dritte Szenario ist von regionalen Rivalitäten geprägt. Eine Wiederbelebung des Nationalismus und regionale Konflikte lassen globale Themen in den Hintergrund treten. Die Politik orientiert sich zunehmend an nationalen und regionalen Sicherheitsfragen. Investitionen in Bildung und technologische Entwicklung nehmen ab.
  4. Im vierten Szenario verstärkt sich die globale Ungleichheit. Die Kluft zwischen entwickelten Staaten und dem globalen Süden nimmt weiter zu. In einigen Regionen ist die Umweltpolitik lokal von Erfolg geprägt, in anderen nicht.
  5. Das fossile Szenario ist von Globalisierung und Wirtschaftswachstum geprägt, es gibt Innovationen und technologischen Fortschritt. Die soziale und ökonomische Entwicklung basiert jedoch auf der verstärkten Ausbeutung fossiler Brennstoffe mit einem hohen Kohleanteil und einem weltweit energieintensiven Lebensstil.

Links und Downloads

Mehr Informationen zum Projekt (Webseite NCCS)

Projektteam: Dr. Andreas Kemmler, Dr. Almut Kirchner, Dr. Alexander Piégsa, Sven Kreidelmeyer, Tim Trachsel, Dr. Fabian Muralter

Stand: 30.11.2023

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Dr. Almut Kirchner

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