Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw)
2023
Bereits seit über einem Jahrzehnt befindet sich die jahrzehntelang relativ stabile Weltwirtschaftsordnung im Umbruch. Geopolitische Spannungen zwischen demokratisch geprägten Ländern und autoritär regierten Staaten nehmen zu. Im Zentrum dieser Spannungen steht die Rivalität zwischen den Vereinigten Staaten und China. Im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft skizziert Prognos Szenarien für eine deglobalisierte Weltwirtschaft. Damit wird sichtbar, welche Auswirkungen eine Verschärfung der Auseinandersetzungen für die deutsche und europäische Wirtschaft haben könnte.
Sollte es zu einer massiven wirtschaftlichen Auseinandersetzung zwischen den USA und China kommen, könnten die EU und Deutschland vor der Wahl stehen, sich für „eine Seite“ entscheiden zu müssen:
Alle drei Entscheidungsmöglichkeiten würden schwerwiegende negative ökonomische Konsequenzen nach sich ziehen. Eine Analyse der Wirtschaftsbeziehung hat zwar gezeigt, dass die europäischen Länder für die EU und Deutschland die wichtigsten Handelspartner darstellen. Aber auch der wirtschaftliche Austausch mit außereuropäischen Ländern ist von großer Bedeutung:
Keine positiven Aussichten. Gleichwohl verfügt die EU als ein weltwirtschaftlich attraktiver Handelspartner über eine starke Verhandlungsposition. Sie könnte versuchen, sich dem handelspolitischen Konflikt zwischen den USA und China ein Stück weit zu entziehen. Eine Strategie könnte darin bestehen, dass die EU blockfreie Staaten und Nicht-EU-Länder wirtschaftlich und politisch enger an sich bindet.
Nach der Skizzierung der Szenarien wurde eine umfassende statistische Datenanalyse durchgeführt. Dabei verwendete Prognos u. a. das Prognos Welthandelsmodell, multiregionale Input-Output-Rechnungen und Daten der PATSTAT-Datenbank des Europäischen Patentamts, Investitionsdaten von Eurostat und Außenhandelsdaten der UN Comtrade Datenbank.
Zur Studie (Webseite vbw)
Projektteam: Jakob Ambros, Dr. Michael Böhmer, Philipp Anton Kreutzer, Johann Weiß
Stand: 31.07.2023
Dr. Michael Böhmer stellt in München die Studie „Bayern in der Welt – Veränderte Weltwirtschaft, veränderte Außenhandelsstrategie“ vor.
Senior Projektleiter
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