Bundesministerium für Bildung und Forschung
2023
Z_punkt
Das Leitbild Sinnstiftung (Purpose) wird nicht nur die Art der Unternehmensführung und des Wirtschaftens ändern, sondern die ganze Gesellschaft durchdringen. Gerade auch im Bildungsbereich wird es bestimmte Werte und Tugenden auf- bzw. abwerten. In einer gemeinsamen Studie mit Z_punkt haben wir im Rahmen unserer Arbeit für das Zukunftsbüro die möglichen Auswirkungen des Leitbilds Purpose Economy untersucht und mit anderen Szenarien verglichen. Denn ob sich das Leitbild durchsetzen wird, ist ungewiss.
Erwerbstätige und Jobsuchende erwarten heute deutlich mehr als ein gutes Gehalt, nämlich eine sinnvolle Beschäftigung. Purpose Economy ist eine Antwort darauf. Sie erhebt einen übergeordneten Sinn zum Leitprinzip aller wirtschaftlichen und unternehmerischen Tätigkeit.
Die Purpose Economy ist eng mit den Nachhaltigkeitszielen verknüpft, und zwar auf ökologischer, ökonomischer wie auch sozialer Ebene. Sie versucht, sowohl planetare als auch individuelle Belastungsgrenzen zu respektieren.
Das Leitbild Sinnstiftung könnte zu einer ökonomischen Neuausrichtung führen, die in einem demokratischen Prozess ständig neu ausgehandelt werden müsste. Ob sich das Leitbild Sinnstiftung durchsetzen wird, hängt also vom gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Umfeld ab. Das zeigt die Analyse der vier alternativen Szenarien „nachhaltiges Umsteuern“, „Wachstum und Wettbewerb“, „fokussierte Resilienz“ sowie „agil auf Sicht“.
Die Studie „Neues Leitbild Purpose Economy?“ geht der Frage nach, inwieweit Sinnstiftung als tragfähiges Transformationsnarrativ der Mikro- und Makroökonomie dienen kann. Sie untersucht die Signale und Treiber einer sich wandelnden Arbeits- und Wirtschaftswelt und erarbeitet eine Arbeitsdefinition eines möglichen Leitbilds Purpose Economy.
Die Studie erscheint als eines von zahlreichen Arbeitsergebnissen des Zukunftsbüros im Foresight-III-Prozess. Das Zukunftsbüro wird von Prognos und Z_punkt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung betreut.
Die Studie stützt sich auf einen Mix aus explorativem Vorgehen und klassischen Erhebungs- und Analysemethoden. Maßgebliche Einflussfaktoren wurden von Expertinnen und Experten bewertet und in einem Szenario-Workshop hinsichtlich plausibler Entwicklungsoptionen durchleuchtet. Mittels morphologischer Analyse wurden die Ergebnisse abschließend in Szenarien überführt. Um zu explorieren, wie das zuvor definierte „Leitbild Purpose Economy“ in Zukunft in ökonomischen Kontexten zum Tragen kommen könnte (oder auch nicht), wurde es in alternativen sozioökonomischen Zukünften (Szenarien) eingebettet und diskutiert.
Zur Studie (vorausschau.de)
Mehr zu unserer Arbeit als Zukunftsbüro
Projektteam: Dr. Christian Grünwald (Z_punkt), Thomas Danneil, Michael Astor, Holger Glockner (Z_punkt), Max Irmer (Z_punkt), Dr. Elena Aminova, Victor Wichmann, Lea Oneko (Z_punkt), Philipp Kürten (Z_punkt), Cordula Klaus
Stand: 31.05.2023
Projektleiterin
Investitionen belohnen oder Steuern senken? So gegensätzlich die Ideen von Union und SPD sind: Beide zusammen stärken die deutsche Wirtschaft, argumentiert Michael Böhmer in seiner neuen Kolumne.
Die Kreativbranche hat sich erholt: Das zeigt der Branchenbericht zur Kultur- und Kreativwirtschaft, den Prognos im Auftrag des BMWK erstellt hat.
Clubs, Theater, Gastronomie – das nächtliche Treiben zeigt viele Facetten. Prognos beleuchtet, wie Nachtökonomie Wirtschaft, Kultur und Tourismus in Baden-Württemberg prägt.
Wie werden Innovationen von der Theorie in die Praxis umgesetzt? Hier setzt die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ des BMBF an. Prognos und Fraunhofer ISI evaluieren das Programm.
Familienpolitik kann Armutsrisiken wirksam bekämpfen und zur wirtschaftlichen Stabilität beitragen, wenn sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert. Das zeigt unser neues Papier der Reihe „Familie und Gesellschaft im Blick“.
Einkommen, Renten, Arbeitsbedingungen: Wie geht es bildenden Künstlerinnen und Künstlern? Prognos führt eine Umfrage durch, um ihre soziale und wirtschaftliche Lage zu erfassen.
Wie sich Angebot und Qualität von Kitas auf die Volkswirtschaft auswirken, haben wir für das Bundesfamilienministerium analysiert.
Prognos hat für die Circular Cities and Regions Initiative (CCRI) ein Tool entwickelt, das Städte und Regionen dabei unterstützt, ihre Aktivitäten zur Kreislaufwirtschaft zu überwachen.
Prognos unterstützt die Stadt Essen bei der Entwicklung eines umfassenden Abfallvermeidungskonzepts zur nachhaltigen Reduzierung von Abfällen und Förderung zirkulären Wirtschaftens.
Im Auftrag von BMWK und BKM analysierten Prognos und der Bundesverband Freie Darstellende Künste die wirtschaftliche und soziale Lage von Soloselbstständigen in Kreativberufen.
Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.