Gesamtverbandes der deutschen Versicherer (GDV)
2017
Infolge der Reformen seit 2001 ist die gesetzliche Rentenversicherung auf die Alterung der Bevölkerung vorbereitet und nachhaltig finanziert. Die Bestandsaufnahme zeigt, dass die Rentenreformen wie damals vorgesehen wirken. Das zeigt sich bereits heute: der Beitragssatz steigt langsamer, dafür wird das Rentenwachstum gedämpft. Das erste zentrale Reformziel ist damit erreicht. Allerdings lässt sich der demografische Wandel nicht „wegreformieren“.
Die Leistungskürzungen in der gesetzlichen Rente müssen auf anderen Wegen ausgeglichen werden. Damit verbunden ist ein weiteres Reformziel: Die Einführung von geförderten Zusatzrenten, wie der Riester-Rente und der betrieblichen Altersvorsorge, um den Rückgang des Rentenniveaus auszugleichen. Auch hier fällt die Halbzeitbilanz positiv aus. Trotzdem bestehen sowohl bei Arbeitnehmern als auch bei Arbeitgebern und Versicherern Nachbesserungsbedarfe. Dies ergab eine Studie der Prognos AG im Auftrag des Gesamtverbandes der deutschen Versicherer (GDV).
Die Akzeptanz in der Bevölkerung gegenüber Zusatzrentenversicherungen ist besser als allgemein angenommen. Mehr als die Hälfte der Pflichtversicherten sparen über einen Riester-Vertrag oder berufliche Altersversorge. Ein knappes Viertel verfügt über anderweitige Vermögen wie beispielsweise Immobilien und Wertpapiere. Wiederum ein Viertel der Versicherten hat keinerlei zusätzliche Absicherung und ist allein auf die gesetzliche Rentenversicherung angewiesen.
Sofern die Zusatzvorsorge aktiv betrieben wird, können die reformbedingten Lücken trotz Niedrigzinsumfeld geschlossen werden. So liegt die Riester-Lücke des Eckrentners für die Jahre 2030 bzw. 2040 bei 136 bzw. 189 Euro. Eine standardisierte Riester-Rente bringt 205 bzw. 306 Euro und kann die Versorgungslücken ausgleichen. Berechnungen für ausgewählte typisierte Berufe bestätigen diesen Befunde, zeigen aber auch, dass die Zusatzvorsorge nicht immer ausreicht, um auch die vom Nachhaltigkeitsfaktor getriebenen Lücken zu kompensieren.
Projektteam: Dr. Oliver Ehrentraut, Dr. Stefan Moog, Gwendolyn Huschik
Studie: Alterssicherung in Deutschland seit der Jahrtausendwende (PDF)
Stand: März 2017
Partner, Direktor, Leitung der volkswirtschaftlichen Abteilung
Investitionen belohnen oder Steuern senken? So gegensätzlich die Ideen von Union und SPD sind: Beide zusammen stärken die deutsche Wirtschaft, argumentiert Michael Böhmer in seiner neuen Kolumne.
Die Kreativbranche hat sich erholt: Das zeigt der Branchenbericht zur Kultur- und Kreativwirtschaft, den Prognos im Auftrag des BMWK erstellt hat.
Clubs, Theater, Gastronomie – das nächtliche Treiben zeigt viele Facetten. Prognos beleuchtet, wie Nachtökonomie Wirtschaft, Kultur und Tourismus in Baden-Württemberg prägt.
Wie werden Innovationen von der Theorie in die Praxis umgesetzt? Hier setzt die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ des BMBF an. Prognos und Fraunhofer ISI evaluieren das Programm.
Familienpolitik kann Armutsrisiken wirksam bekämpfen und zur wirtschaftlichen Stabilität beitragen, wenn sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert. Das zeigt unser neues Papier der Reihe „Familie und Gesellschaft im Blick“.
Einkommen, Renten, Arbeitsbedingungen: Wie geht es bildenden Künstlerinnen und Künstlern? Prognos führt eine Umfrage durch, um ihre soziale und wirtschaftliche Lage zu erfassen.
Wie sich Angebot und Qualität von Kitas auf die Volkswirtschaft auswirken, haben wir für das Bundesfamilienministerium analysiert.
Prognos hat für die Circular Cities and Regions Initiative (CCRI) ein Tool entwickelt, das Städte und Regionen dabei unterstützt, ihre Aktivitäten zur Kreislaufwirtschaft zu überwachen.
Prognos unterstützt die Stadt Essen bei der Entwicklung eines umfassenden Abfallvermeidungskonzepts zur nachhaltigen Reduzierung von Abfällen und Förderung zirkulären Wirtschaftens.
Im Auftrag von BMWK und BKM analysierten Prognos und der Bundesverband Freie Darstellende Künste die wirtschaftliche und soziale Lage von Soloselbstständigen in Kreativberufen.
Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.